Premiere, 11.03.2016, 20 Uhr
Weitere Aufführungen: 12.03., 20 Uhr & 13.03., 19 Uhr
Schaubude Berlin, Greifswalder Str. 81-84, 10405 Berlin, www.schaubude-berlin.de
“Orlando? Was denn? Wer denn? Sechsunddreissig; eine Frau. Ja, aber eine Million andere Dinge zugleich. Denn wenn es sechsundsiebzig verschiedene Zeiten gibt, die alle gleichzeitig im Gemüt
ticken, wie viele verschiedene Personen gibt es dann erst – Himmel hilf -, die alle zur einen oder anderen Zeit im Menschengeist hausen?”
Virginia Woolf
Die fiktive Biographie Virginia Woolfs gleicht einem riesigen Gemälde, in dem alles möglich erscheint - verlässt es aber doch nie die großen Fragen, die uns begleiten. Der Blick auf Orlando
beginnt im 16. Jahrhundert und geht bis weit ins 20. Jahrhundert, Orlando scheint in dieser Spanne genauso wenig zu altern, wie das, was ihn/sie bewegt. So sehen wir ihn als Adeligen, als
Günstling von Königin Elisabeth, als Liebhaber einer russischen Prinzessin, als Betrogenen, als Leidenden, als Gesandten in Konstantinopel, schließlich als junge Frau, als Dame des Salons, als
Verheiratete. Eine große Erzählung aus der Einsamkeit der Bühne heraus, mit dem Wenigen, was wir in unserer Tasche mit uns schleppen, und das so viel mehr erzählt, als wir auf den ersten Blick
glauben.
Nicole Gospodarek taucht immer wieder ein in diese große Erzählung, "eine Eskapade, halb lachend, halb ernst", wie es Virginia Woolf beschrieb.
Spiel: Nicole Gospodarek.
Regie: Julia Kopa und Nils Foerster
Spielfassung: Woolf/Pickney/Wilson, Übersetzung von Brigitte Walitzek, Rechte beim S. Fischer Verlag Frankfurt am Main